By: ÖARV
Vor kurzem erreichte uns die zutiefst betrübliche Nachricht, dass ÖARV-Vizepräsident Dkfm. Dr. Marius Mautner Markhof am 3. März (eine Woche vor seinem 77. Geburtstag) nach kurzem Krankenhausaufenthalt verstorben ist.
Anfang 2003 wurde „MMM“ in den Vorstand des ÖARV kooptiert.
Die von der GV 2004 angenommenen, überarbeiteten Statuten des ÖARV sind zum Großteil sein Werk.
Im Mai 2004 erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich leider nie wieder ganz erholen konnte. Bis dahin war Dr. Mautner Markhof für seine überdurchschnittliche Aktivität und Energie bekannt. Er war ein echter Pferdemann und wird sowohl im Traber- als auch im Galopperlager eine große Lücke hinterlassen, genauso wie das der Fall in allen Vereinen, in denen er engagiert war, sein wird.
Wer Marius näher kannte, der weiß, dass unter der oft sehr rauhen Schale ein guter, weicher Kern war.
Wir trauern um einen guten Freund und sagen „Danke Marius! für alles, was Du dem Rennsport in Österreich über so viele Jahrzehnte gegeben hast“.
Der Vorstand des ÖARV
Wenn Sie mehr über Dkfm. Dr. Marius Mautner Markhof wissen wollen, lesen Sie, was wir in unserem Pfund(s)sattel Nr. 12 (August 2004) über ihn geschrieben haben.
Dkfm. Dr. Marius Mautner Markhof
"MMM", wie er bei uns heißt, wird möglicherweise auch etlichen langjährigen ÖARV-Mitgliedern, außer von den Generalversammlungen, nicht bekannt sein. MMM ist das an Mitgliedsjahren nach Ewald KARNITSCHNIK zweitälteste ÖARV-Mitglied. Seine Kooptierung in den Vorstand des ÖARV wurde bereits von der ordentlichen Generalversammlung 2003 im letzten Dezember bestätigt, mittlerweile wurde er zum Vizepräsidenten gewählt.
Leider hat er im heurigen Frühjahr einen Schlaganfall erlitten und ist zurzeit auf Rehab. Wir alle hoffen, dass wir ihn möglichst bald wieder in alter Frische und Dynamik in unserer Mitte haben werden!
MMM wurde am 10. März 1928 in Wien geboren und stammt aus einer berühmten Industriellen-Familie, er ist verheiratet und Vater eines Sohnes - Maximilian. Nach der Matura half er beim Wiederaufbau nach Kriegsende im Betrieb Floridsdorf der Brauerei Schwechat. Anschließend studierte er Welthandel an der WU Wien und erlangte 1952 den "Diplomkaufmann". Von 1952-1954 war er im Dienste der Brauerei Schwechat in Brasilien am Neubau der "Cervejaria Vienense" beteiligt. Nach
Österreich zurückgekehrt, wurde er Prokurist einer Mineralöl-Handelsgesellschaft in Salzburg und setzte sein Studium in Innsbruck fort, das er 1957 mit der Promotion zum Doktor beendete. Nach Tätigkeit in den "Mautner Markhof'schen Betrieben" war er in führenden Positionen und persönlich haftender Gesellschafter im "Bankhaus Pinschof", "Intertrade-Warenverkehrsgesellschaft” und in einigen Aufsichtsräten tätig. Für seine beruflichen Tätigkeiten wurden ihm unter vielen anderen das Goldene und das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich sowie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.
Aber Marius war auch in sehr vielen Sportarten überaus erfolgreich.
Sein Vater, Ing. Gerhard Mautner Markhof, war Besitzer des Stalles Floridsdorf; das beste im Familienbesitz befindliche Pferd war Peis der Stadt Wien-Sieger "Ceremoni".
So kam Marius, nach Ausbildung im Dressur- (Siege in Dressurturnieren der Klassen A und L) und Springsport als 13-jähriger auch in die Freudenau um in der Morgenarbeit bei Trainer Elemer Czsikvary zu reiten.
Die Familien-Rennfarben sind jetzt auf Lebenszeit auf MMM eingetragen.
Dann ging es über Golf (Sieg in einem Junioren-Golfturnier) zum Rudersport, wo er seit 1942 tief verwurzelt ist, besonders beim "Ersten Wiener Ruder-Club LIA v. 1862", und in vielen Funktionen immer noch tätig ist, so u. A seit 1960 als internationaler
Schiedsrichter.
Die Prüfung dazu legte er bei den Olympischen Spielen in Rom ab! Er errang zahlreiche Siege bei nationalen und internationalen Regatten im Einer, Doppelzweier, Vierer mit Steuermann und Achter.
1960 kam MMM zum Trabrennsport, bei dem er als Amateur zahlreiche Siege in Wien, Baden, Wels, Salzburg aber auch in Deutschland, Spanien, Holland, Italien und Mallorca erzielen konnte. Vom 1962-1993 war er Präsident des Trabesportklubs - dem Pendant zum ÖARV bei den Trabern, heute ist er Ehrenpräsident. Noch heute ist er Ehrenpräsident der FEGAT (Féderation Internationale des Amateurs de Trot) und der WADF (World Amateur Drivers Association), an deren Spitze er ebenfalls jahrelang stand - den Pendants zur FEGENTRI. 1970 und 1971 konnte er jeweils den 2. Platz in der Österreichischen Meisterschaft belegen, bei der EM 1971 wurde er 5. 1993 beendete er seine aktive Laufbahn als Amateur-Fahrer. MMM war auch jahrelang im Direktorium des Wiener Trabrennvereins, einige Jahre lang Vizepräsident des WTV und ist noch immer im Komitee. Ab 1972 widmete er sich im Niederösterreichschen Gestüt Rohrbach der Traberzucht, aus der etliche erfolgreiche Pferde hervorgingen, erwähnt sei "Native Vic" (Sieger im Derby-Versuchsrennen, Österr. Flieger-Derby und Hambletonian-Preis).
In sportlichen Bereich ist er Träger des Sportehrenzeichens der Stadt Wien, der Union-Ehrenzeichen in Gold und Silber, des Silbernen Ehrenzeichens des Landes Salzburg und vielen anderen mehr…
Neben seinen wirtschaftlichen und sportlichen Tätigkeiten blieb Marius auch noch Zeit für den kulturellen Sektor. Auch hier ist er noch immer sehr engagiert und in vielen Vereinen tätig, so z. B. im Mediacult", Internationales Institut für audiovisuelle Kommunikation und kulturelle Entwicklung.
Ein so langes erfolgreiches und ausgefülltes Leben kurz zusammenzufassen ist nicht leicht, ich hoffe, ich konnte einen brauchbaren Überblick liefern.
Gabriela ELIAS